Vorfreude auf das erste Rennen der Saison und die etwas andere Vorbereitung

Nach vielen Wochen der Ungewissheit, wie und ob eine Saison stattfindet, freue ich mich riesig auf mein erstes Saisonrennen am 09. Mai bei der Challenge Riccione in Italien. Dies wird auch zugleich meine erste Mitteldistanz sein (1,9km Schwimmen, 90km Radfahren und 21km Laufen).

Dabei werde ich gleich das Glück haben und darf in einem sehr stark besetzten Profistarterfeld gegen einige der besten Athleten auf dieser Distanz antreten. So haben sich unter anderem Sebastian Kienle (Ironman Weltmeister 2014 – GER), Pablo Dapena Gonzales (ESP), Pieter Heemeryck (BEL), Frederic Funk (GER), Thomas Steger (AUT), Mattia Ceccarelli (ITA) und Julius Molinari (ITA) angekündigt.

Auch wenn ich seit Ende Oktober, mit Ausnahme einer Woche Trainingslager, nicht Schwimmen trainieren konnte, habe ich unglaublich Lust auf das Rennen und möchte auf der für mich neuen Distanz erstmal Erfahrungen sammeln. Besonders freue ich mich dabei auch im Vergleich zu den Bundesligarennen nicht mit einem klassischen Straßenrad zu fahren, sondern mit einem Zeitfahrrad. Dafür habe ich die letzten Wochen im Training schon einige Kilometer auf meinem neuen Racextract Sparrow TT Disc absolviert, um mich an die Position zu gewöhnen.

Insgesamt lief die Vorbereitung auf die Saison ganz anders als gewohnt. Nachdem das übliche Skitrainingslager über den Jahreswechsel nicht stattfinden konnte, freute ich mich umso mehr über die seit Jahren besten Langlaufbedingungen im Sauerland und so konnte ich dann doch Zuhause sehr viele Grundlagenkilometer auf den Langlaufski absolvieren. Ein Dank an der Stelle an den SC Girkhausen für die perfekten Loipenbedingungen.

Normalerweise verbringe ich im Winter aber sehr viel Zeit im Wasser. Dies war für mich dieses Jahr leider nicht möglich, da ich trotz Ausnahmegenehmigung im Siegerland keine Schwimmmöglichkeiten bekam und neben meiner Arbeit nicht fast täglich über 2h im Auto verbringen kann, um in anderen Städten zu schwimmen. So musste ich dann mit dem Zugseil vorliebnehmen, um wenigstens etwas die schwimmspezifische Muskulatur zu trainieren. Das Zugseitraining ergänzte dann mein Athletik- und Krafttraining, was ich leider auch nicht zusammen mit meinem Athletik Trainer Mario Bürger im NFlow Fitness-Studio durchführen konnte. So mussten dann zwei Mülltonen Zuhause als Hantel Rack herhalten. Mit meinem Trainer Lars Erik Fricke zusammen beschloss ich dann diese Situation aber auch als Chance zu nutzen und mehr Zeit in das Radfahren zu investieren, was ich in den letzten Jahren etwas vernachlässigt habe, um im Wasser Fortschritte zu machen. Das ich dann aufgrund einer Verletzung (Fersensporn und Plantarfasziitis) und einer knapp vierwöchigen Laufpause im Februar noch einen Grund mehr hatte, mehr Zeit auf dem Rad zu verbringen war natürlich ein (unglücklicher) Zufall. Die Situation war für mich erstmal ungewohnt, da ich seitdem ich Triathlon mache, noch nie eine verletzungsbedingte Laufpause machen musste.

Das Radtraining konnte dann jeden zweiten Samstag zusammen mit meinen Teamkollegen des Bundesliga Teams Weicon Trifinish Münster im Rahmen der ZTS Racing Season mit virtuellen Radrennen etwas aufgelockert werden. Bei den Zwiftrennen konnte ich mit einer Menge Spaß harte Reize setzen und bin oft in der Spitzengruppe vertreten gewesen, musste dann aber in den Zielsprints erfahren, dass ich wohl kein Sprinter mehr werde, aber beim Triathlon sprintet man ja auch selten in die Wechselzone. Auch wenn ich reale Rennen draußen auf der Straße oder im Wald bevorzuge, war es eine coole Erfahrung und ich danke den Jungs von ZTS Racing für die Organisation.

Nach knapp vier Wochen konnte ich dann wieder vorsichtig mit Lauftraining anfangen. Jedoch habe ich im März erstmal nur kurze lockere Läufe gemacht. Die haben sich jedoch schon richtig gut angefühlt und eine Leistungsdiagnostik im Zentrum für Sportmedizin Münster bestätigte das Gefühl. Die Grundlagenkilometer Anfang des Jahres auf den Langlaufski und dann das vermehrte Radtraining haben trotz Laufpause dazu geführt, dass meine Werte besser waren als noch vor der Laufpause.

Auf ein Trainingslager im wärmeren Süden verzichtete ich aufgrund der Coronapandemie in diesem Jahr. Über Ostern fuhr ich dann aber doch noch spontan zusammen mit Rebecca und Simon Huckestein in ein Trainingslager nach Prien am Chiemsee. Ein Grund dorthin zu fahren war auch, dass wir anders als hier Zuhause, dort die Gelegenheit hatten zu schwimmen. Auch wenn es vorerst nur eine Woche Schwimmen war, hat es gut getan wieder im Wasser zu sein und mir definitiv gezeigt, warum ich Triathlon mache. Ich hoffe sehr bald auch in der Heimat endlich wieder alle drei Disziplinen trainieren zu dürfen. Aber nicht nur die Schwimmmöglichkeit war die Reise wert. Auch die Radstrecken um den Chiemsee haben überzeugt und in der Woche kamen einige Grundlagenkilometer zusammen. Auch wenn die ersten Tage bei Temperaturen knapp über 0 Grad und Schnee doch recht kalt waren, hatte der Blick in die schneebedeckten Berge auch was.

Die letzten Wochen nutzte ich dann um etwas spezifischer für die Mitteldistanz zu trainieren und blicke jetzt schon gespannt auf kommenden Sonntag.

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